Berichte 2016

 

Herkunftsländer

Syrien, Afghanistan und Eritrea

 

Leuchtende Augen der Afghanischen Flüchtlinge

 

Hermannsburg: Zu einer Fortbildung für Ehrenamtliche und professionell Tätige in der Flüchtlingsarbeit hat das Evangelische Bildungszentrum Hermannsburg ( EBH ) zu drei Themenblöcken eingeladen. Dank der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, Agentur für Erwachsenen – und Weiterbildung, des KreislandFrauenverbandes Celle und einem Wirtschaftsunternehmen, das nicht genannt werden möchte, konnten 70 Seminarteilnehmer/innen, die den Flüchtlingen sehr nahe stehen, sich über die Herkunftsländer Syrien, Afghanistan und Eritrea informieren. Dr. Gundula Krüger, Religion – und Islamwissenschaftlerin, referierte über die Landessituation in Syrien:wie z. B. Größe, Sprache, Schulsystem, Wirtschaftlichkeit, Religionen usw. Erklärt wurden uns die unterschiedlichen religiösen Gruppierungen wie Schiiten, Sunniten, Alawiten, Al Qaida und Salafisten. Den zweiten Part setzte Abed Nadjib, der afghanische Botschafter, fort. Er erklärte den Teilnehmern/ innen, dass die jungen Leute Afghanistan verlassen, weil sie als erstes Sicherheit möchten und zweitens wegen der wirtschaftlichen Lage und nicht wegen politischer bzw. religiöser Verfolgung. Sie nutzen Deutschland als Übergangszeit, um dann weiter nach Amerika oder Kanada auszuwandern. Als drei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge  ( UMF ) afghanischer Abstammung nacheinander zum Vortrag kamen, waren leuchtende Augen zu sehen, als der Botschafter sie in ihrer Muttersprache ansprach. Was für ein Gefühl für alle Beteiligten! Dann redete Debesai Solomon, Vorstandsmitglied im Internationalen Bewegungszentrum in Bielefeld und Betreuer von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, über die Gründe der Auswanderung der Eritreer. Militärdienst und die Wirtschaftslage sorgen für ewige Flucht und für keine Perspektive im eigenen Land. Ich möchte diejenigen ermutigen, die sich mit dem Flüchtlingsthema wenig oder gar nicht auseinandersetzen, angebotene Vorträge zu nutzen, um die Flüchtlingswelle zu verstehen.

 

Anette Icken