Aktivitäten

Celler LandFrauen beim Deutschen LandFrauentag in Kiel

 

32 LandFrauen aus dem Celler Raum mischten sich unter fast 5000 andere Landfrauen aus ganz Deutschland in der WonderinoArena in Kiel. Der deutsche LandFrauen Verband dlv feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen unter dem Motto „75 Jahre LandFrauen - Auf Kurs in die Zukunft“, die starke Gemeinschaft der LandFrauen. Das Motto würdigt die unermüdliche Arbeit und das ehrenamtliche Engagement der letzten 75 Jahre der LandFrauen und richtet den Blick nach vorn. Der Deutsche LandFrauentag ist Höhepunkt des Verbandslebens der LandFrauen, mit vielen Begegnungen und neuen Impulsen für das ehrenamtliche und berufliche Engagement von Frauen aus den ländlichen Regionen.

 

Neben den Auszeichnungen zur "Unternehmerin des Jahres", "LandFrau des Jahres" und die Verleihung der "Goldenen Biene" gibt es Impulse und Talks aus Politik, Gesellschaft und von erfolgreichen Unternehmerinnen.

 

Hochrangige Gastredner und Gratulanten waren der deutsche Bundespräsident Walter Steinmeier, der Holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, der Oberbürgermeister Ulf Kämpfer der Stadt Kiel und der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

 

Nach diesem eindrucksvollen Tag hatten die Celler LandFrauen noch viele Möglichkeiten sich über das Erlebte in kleinen und größeren Runden auszutauschen, da sie noch eine Nacht im hohen Norden verbrachten und eine Schifffahrt auf der Förde rundete die Reise ab.

 

 

Besuch des niedersächsischen Landtages

 

 

Auf der letzten Landesdelegiertensitzung wurde das 3-Jahresthema „Demokratie meint Dich“ offiziell beendet, doch die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, dass das Thema noch immer sehr aktuell ist und bleiben wird. Die LandFrauen machen sich stark für das demokratische Miteinander und so war der Besuch des Landtages am 19. Juni in Hannover allen Teilnehmenden eine Herzensangelegenheit.

 

Pünktlich, wie LandFrauen nun einmal sind, standen sie zu früh vor den Türen des Landtages. Aber der Celler Abgeordnete Jörn Schepelmann, der einigen der LandFrauen auch persönlich bekannt ist, sorgte für einen früheren reibungslosen Eintritt in das Parlamentsgebäude.

 

So wurde die 40-köpfige Gruppe von einer Angestellten des Landtages im Vorfeld mit der Geschichte des historischen Gebäudes vertraut gemacht und auf einige Regeln während des Besuchs der Zuschauertribüne hinge-wiesen. Jörn Schepelmann gab im Vorfeld auch schon einen kleinen Einblick in die Verfahrensweise der Plenarsitzung. Diese regelt unter anderem die Redezeiten der einzelnen Abgeordneten nach der Stärke der jeweiligen Fraktionsgröße, diese ist im Vorfeld schon genau ausgewiesen und auch das Verhalten der einzelnen Fraktionen zu den Redebeiträgen. Die hauptsächliche Arbeit findet in den Ausschüssen und Parteigremien statt. Allen Mitgliedern des Landtages sind die Argumente der jeweils anderen bekannt, bevor sie in der öffentlichen Debatte der Bevölkerung präsentiert werden.   

 

Dies zeigte sich im Anschluss, als die Gäste in den Tribünenbereich geführt wurden, der sich oberhalb des Plenarsaales befindet und einen guten Überblick auf die Abgeordneten und ihr Treiben bot. Die Stuhlreihen waren nur zur Hälfte besetzt und die anwesenden Parlamentäre unterhielten sich miteinander, erledigten etwas am Smartphone oder Tablett oder hörten auch zu.

 

Die Themen unter dem Vorsitz unserer ehemaligen LandFrauen-Präsidentin und jetzigen Landtagsvizepräsidentin Barbara Otte-Kinast beinhalteten die Unterstützung der Pflegebedürftigen und der Schutz der Kinder. Die Fraktionsmitglieder applaudierten den Rednern aus ihren eigenen Reihen, die die jeweilige Haltung der Partei für die Öffentlichkeit zum Ausdruck brachten. Alle Beiträge werden filmisch aufgezeichnet und auf der hauseigenen Homepage sowie bei Youtube veröffentlicht. Als eine Abgeordnete der AFD ihren Beitrag zum Thema Kinderschutz zum Besten gab, machte sich eine große Empörung im Saal breit. Die Rednerin unter-stellte Erziehern pädophile Verhaltensweisen und zeichnete ein Bild von beängstigen Verhältnissen in der Kinderbetreuung.

 

Im Anschluss des Besuchs der Tribüne fand ein Austausch mit drei Abgeordneten der demokratischen Parteien statt. Dies waren Julius Schneider von der SPD, Pascal Leddin von den Grünen und der bereits erwähnte CDU-Abgeordnete Jörn Schepelmann. Dazu gesellte sich kurz unsere ehemalige LandFrauen-Präsidentin Barbara Otte-Kinast, die in kurzer Zeit viel von ihren Eindrücken als Landwirtschaftsministerin und jetzige Abgeordnete und Vize-Präsidentin zu berichten wusste. Gerne nimmt sie sich Zeit für LandFrauen, wenn ihr Terminplan dies zulässt. Leider musste sie doch schnell Abschied nehmen, da die nächste Ausschusssitzung anstand.  

 

Beim Austausch mit den Abgeordneten lagen den LandFrauen viele Themen auf dem Herzen, die von den Mitgliedern des Landtages ausführlich beantwortet wurden. Einen beträchtlichen Raum nahmen die Energiepolitik und der Redebeitrag der AFD-Abgeordneten ein. Zu letzterem machten die Herren deutlich, dass der Anschuldigungen der Rednerin hauptsächlich darauf abzielen, sich in den Filmaufnahmen zu produzieren und somit in der Öffentlichkeit für große Unsicherheit und Befürchtungen zu sorgen.

 

Zum Abschluss machten die Parlamentsmitglieder deutlich, dass sie trotz der Meinungsverschiedenheiten einen kameradschaftlichen Umgang miteinander pflegen, doch große Vorbehalte der populistischen Partei gegenüber haben und deren Ambitionen für demokratiefeindlich erachten.

 

Leider ging der Austausch zu schnell vorüber, doch mit vielen guten Eindrücken verließen die LandFrauen den Landtag. Bei den anschließenden Essen in den Gaststätten rund um die Herrenhäuser Gärten tauschten sie ihre Eindrücke aus und waren einhellig der Meinung, dass der Besuch in der Schaltstelle der niedersächsischen Politik sich gelohnt hat.

 

„Ein Tag für Dich“

Eigene Ressourcen finden, um im Alltag besser bestehen zu können

 

Am 27. April hatte der LandFrauenkreisverband ein besonderes Angebot für die Mitglieder. Dazu trafen sich 22 Frauen im Landhotel Helms in Altensalzkoth für ein Tagesseminar.

 

Im anfänglichen Vortrag referierte Martina Belling zum Thema „Glück“. Dabei stellte sie heraus, welche Faktoren das Glück bedingen. Dazu gehört die Pflege sozialer Beziehungen wie Freundschaften und auch Dankbarkeit übt einen äußerst positiven Effekt auf das persönliche Wohlbefinden aus. Auch Änderungen von Gewohnheiten, Gedankengängen und Wahrnehmung führen zu einem besseren Lebensgefühl. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hilft, Ängste abzubauen. Sie unterstrich, dass Glück auch immer eine Entscheidung ist.

 

Katharina Gathmann informierte über Stressfaktoren und wie sich diese auf den Körper auswirken können. Mit leichten Übungen zu Körperaktivitäten und zur Verbesserung der Atmung sowie durchgeführten Traumreisen kann „frau“ bewusst zur Entspannung und Stressbewältigung beitragen.

 

Da Körper und Seele eine Einheit bilden, durfte an diesen Tag der Aspekt der Ernährung nicht fehlen. Dr. Lena Holler gab äußerst interessante Tipps zur typgerechten Ernährung jeder Einzelnen. Sie ermutigte, verschiedene Nahrungsmittel und deren Zubereitung auszuprobieren, um festzustellen, was gut für einen selber ist. Sie riet, „im Gespräch mit dem Körper zu bleiben“, sich zu beobachten und im wahrsten Sinne „ein gutes Bauchgefühl“ zu entwickeln.

 

Eingebettet in eine leichte Mittagsmahlzeit und einer Kaffeepause hatten die Teilnehmerinnen Zeit sich auszutauschen und konnten das Erfahrene zusätzlich mit einem kleinen Give-Away mit nach Hause nehmen.

 

 

 

Hervorragender Austausch auf der Kreisdelegiertensitzung

 

Am 12. April trafen sich der KreislandFrauenvorstand mit den Delegierten der LandFrauenortsvereine im Landhotel Helms in Altensalzkoth, um Informationen auszutauschen und das neue Programm des Kreisverbandes zu planen.

 

Die Vorsitzende des Kreisverbandes Ann Katrin Berkhan begrüßte neben vielen Delegierten der Ortsvereine auch Christoph Düvel, dem Vorsitzenden des Landvolkverbandes und Gudrun Stiekel, der Schatzmeisterin der Bürgerstiftung Celle.

 

Seit Jahresbeginn haben sich in verschiedenen Ortsvereinen einige Veränderungen in den Vorständen ergeben.  Die Auflösung des Vereins in Lachendorf mangels Nachfolge der bisherigen Vorsitzenden stieß auf großes Bedauern.

 

Nachdem die ersten Regularien abgeschlossen waren, hatte Frau Gudrun Stiekel die Möglichkeit die Bürgerstiftung Celle vorzustellen, die 2006 von 30 Personen gegründet wurde und seit bereits 17 Jahren Menschen in Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Denkmalschutz, Landschaftsschutz und Umweltschutz, Völkerverständigung und das friedliche Zusammenleben aller im demokratischen Gemeinwesen unterstützen möchte. Auch Wissenschaft und Forschung in Einrichtungen der Region soll laut Satzung unterstützt werden. An vielen Beispielen machte Frau Stiekel die Arbeit und das Engagement deutlich und hob schließlich hervor, dass Bürgerstiftung und die LandFrauenvereine gute Partner werden können.

 

Christoph Düvel berichtete von der Arbeit des Landvolks, gab Einblicke in die derzeitige Situation der landwirtschaftlichen Betriebe in puncto Wetter, Finanzen und Politik. Er dankte den LandFrauen für ihre Unterstützung beim Projekt „Transparenz schaffen“, das Binden der Erntekrone und die Unterstützung der bundesweiten Proteste, die sich gegen viele politische Entscheidungen sowie deren Umsetzungen richten. Ferner gab der Vorsitzende einen kurzen Einblick in die Verbandsarbeit des Landvolkes und der Einbindung von weiblichen Führungskräften. Abschließend warb Christoph Düvel noch für den „Tag des offenen Hofes“, der im Kreis Celle auf dem Hof der Familie Tewes in Willighausen stattfindet.

 

Im Anschluss berichtete Ingrid Alps, die Vorsitzende der Kreisarbeitsgemeinschaft Celle über die ländliche Erwachsenen-Bildung (LEB), über die Entstehung und derzeitige Situation.

 

Uta Rantze, eine der Vorsitzenden der „Jungen LandFrauen“, machte in ihrem Bericht deutlich, dass jede LandFrau, die sich von dem Angebot der Unterorganisation der KreislandFrauen angesprochen fühlt, gerne teilnehmen darf. Es gibt keine Altersbeschränkung.

 

Die Geschäftsführerin des Kreisverbandes, Frauke Gerstenkorn, gab noch wichtige Informationen zur GEMA-Meldung von musikalischen Beiträgen bei Veranstaltungen und wies auf die LandFrauen-App des Landesverbandes hin, die sich jedes Mitglied auf sein Smartphone herunterladen kann.

 

Mit der Beratung über die Programmgestaltung mit Themen wie Vorträgen zur „Datenlücke-Frau“ oder „Unser Wasser und wir“, dem Erfahrungsaustausch der Ortsvorsitzenden, den Ortsvertreterinnen-Tag im kommenden Jahr und einiges mehr nahm die Sitzung ihren weiteren Verlauf. Am Ende waren viele Angelegenheiten angesprochen, geklärt und beschlossen worden, die von den Teilnehmerinnen wiederum in ihre Ortsvereine getragen werden.

 

 

Generationen, Genuss und Gemeinschaft beim 75 + 1 Jubiläum des Kreisverbandes

 

Frühlingshaft empfing am 16. März zur Frühstückseinladung neben dem Kreisvorstand der Saal des Gasthauses Duda in Nienhof die vielen Teilnehmerinnen und auch 2 Teilnehmer. Auf der Bühne hatten die engagierten Musikerinnen Charlotte und Luise Werner aus Lüchow-Dannenberg, die die Veranstaltung mit ihren Beiträgen umrahmen sollten, ihr Cello und Keyboard aufgestellt und zogen während der Veranstaltung mit ihren gekonnt vorgetragenen musikalischen Beiträgen die geballte Aufmerksamkeit auf sich.

 

In ihrer Begrüßung ging die Kreisvorsitzende Ann-Katrin Berkhan zunächst auf die aktuellen Geschehen in den Ortsvereinen ein, warf einen kurzen Blick auf die künftigen Veranstaltungen und schloss schließlich mit Auszügen der Einleitungsworte der damaligen Kreisvorsitzenden Gertraude Heinecke aus der Jubiläumsschrift zum 50-jährigen Bestehen des Kreisverbandes Celle.

 

*In der LandFrauenarbeit war der Blick immer in die Zukunft gerichtet. Aber das Image der der Frauen war zurückhaltend, konservativ, fleißig und bescheiden. Nun stehen wir vor dem Jahrtausendwechsel. Viele Veränderungen stehen an.

Die künftigen LandFrauen werden aus der weiblichen Tradition der Bescheidenheit heraustreten. Sie mischen sich ein und kämpfen. Sie werden die Entwicklungsprozesse in der Gesellschaft kritisch und konstruktiv begleiten. Sie werden offen bleiben nach allen Seiten. Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit werden eine noch größere Priorität haben. Die Vorstände in den Vereinen werden in Zukunft noch professioneller arbeiten.

Natürlich lebt der LandFrauenverband durch das Ehrenamt. Das wird auch weiter so bleiben müssen. Trotzdem kann niemand von den Vorständen immer gute Arbeit zum Nulltarif erwarten und deshalb darf das Thema Aufwandsentschädigung kein Tabu sein. Die künftigen LandFrauen werden sich in Zukunft nicht mehr billig verkaufen. Sie werden über den Tellerrand blicken und Marktlücken entdecken. Sie werden hoffentlich weiter dafür kämpfen, dass unsere Dörfer lebenswert bleiben und dass bei all der rasanten Weiterentwicklung die dörfliche Tradition gepflegt wird und erhalten bleibt. So wird auch über das Jahr 2000 hinweg der Slogan seine Gültigkeit behalten.

Miteinander leben – voneinander lernen*

 

Dörthe Stellmacher, die Vize-Präsidentin Nord vom niedersächsischen Landesverband, bezog sich in ihren Grußworten ebenfalls auf das Bild der LandFrauen in der Öffentlichkeit und wies auf die vielen Projekte, die die LandFrauen dynamisch, selbstbewusst und einfallsreich unterstützen und umsetzen, hin. 

 

Als Vorsitzender des Landvolkes Celle richtete Christoph Düvel sein Lob und seine Dankesworte an die Zuhörerinnen, die viel für den ländlichen Raum bewegen. Sei es die Unterstützung bei den Demonstrationen der Landwirte, das Tragen von Wissen um unsere Lebensmittel in die Schulen und das jährliche Binden einer Erntekrone für den Kreistag in Celle. Er lenkte den Blick auch auf die immer mehr aneinander vorbeigehende Kommunikation zwischen Land- und Stadtbevölkerung. Diesem möchte der Landvolkverband mit der Initiative des „Zukunftsbauern“ entgegentreten und gegenseitige Wertschätzung erzeugen.

 

Nach dem reichhaltigen Frühstück begab sich die Hauptreferentin Ulrike Siegel auf die Bühne erzählte aus ihrem Leben, das für sie als Älteste von vier Töchtern auf einem Bauernhof in Schwaben begann. Von früh auf zur notwendigen Sparsamkeit erzogen, das Familienleben immer hinter den Interessen des landwirtschaftlichen Betriebes zu stellen, erlebte sie die kurzen Familienausflüge so viel intensiver als die oft von ihr beneideten Mitschüler, die in ihren Ferien nach Italien oder Spanien fuhren. Frau Siegel berichtete von ihrem Erleben der landwirtschaftlichen Tätigkeiten, die in den 60-er und 70-er Jahren den stärksten Umbruch erfuhren, der Aufbruch von der Tradition in die Moderne, vom Mangel in den Überfluss. Diese Prägung ließ sie aber tiefe Wurzeln schlagen, schenkten ihr ein Urvertrauen und nahm einen großen Einfluss auf ihre Sicht der Dinge. Die Referentin hat schon in jungen Jahren die früh verstorbene Mutter auf dem Hof ersetzen müssen, schaffte es aber dennoch hochwertige Ausbildungsabschlüsse zu erreichen und ihr Wissen in anderen Teilen der Welt anzuwenden. Nachdem sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt ist, machte sie auch anderen Bauerntöchtern Mut von ihren Erlebnissen zu berichten, welche sie in mehreren Büchern veröffentlicht hat. Die eine oder andere Geschichte trug Frau Siegel dem Publikum vor und viele erkannten Parallelen zu ihrer Kinder- und Jugendzeit, was im abschließenden Applaus ausgedrückt wurde.

 

Hatte die Referentin auch schon von dem unterschiedlichen Empfinden der Generationen gesprochen, bekam dieses Thema bei einem Dialog zwischen Ilsedore Heidmann und Julia Ilper mit der 2. Vorsitzenden Ute Tietje als Moderatorin noch mehr Tiefe. Wo lagen früher die Interessen der LandFrauen und wie kann die Aufgabe der LandFrauenarbeit zukunftsfähig gemacht werden, um die Gemeinschaft in den Dörfern zu stärken und damit die Stimmen der Frauen auf dem Land gehört werden – generationsübergreifend.

 

Eine schöne Tradition bekam kurz vor dem Ende dieses mitnehmenden Vormittags ihren Platz. Ortsvorsitzende, die im vergangenen Jahr ihre Posten abgegeben haben, wurden nochmals geehrt. So erhielten Elke Runkehl, Martina Bastik, Ingrid Alps und Dorothee Salig jeweils einen Blumenstrauß für den Einsatz in ihren Ortsvereinen bevor Ute Tietje die Schlussworte sprach. Sie gab allen Anwesenden folgende Worte von Edmund Rehwinkel mit auf den Heimweg:

 

Mit Sprüchen ist es nicht getan, auch nicht mit gutem Rat, entscheidend ist zu guter Letzt doch immer nur die Tat.   

 

 

Woher kommt China und wo will es hin?

 

 

Am 08.02. 2024 hat die Islam- und Religionswissenschaftlerin, Dr. Gundula Krüger, in Bergen-Eversen den KreisLandfrauen Celle in zwei Vorträgen die neue Weltmacht China nähergebracht.

 

Im ersten Vortrag beleuchtete Frau Krüger, wie die „drei Lehren Chinas“ Ethik und Handeln der Chinesen bestimmen. Der Konfuzianismus legt u.a. Schwerpunkte auf Loyalität und Folgsamkeit. Die staatliche Version des Daoismus betont u.a. Patriotismus und den gemeinnützigen Dienst. Der Buddhismus in China, genannt Cha`n, stellt Werte wie Güte und Mitgefühl in den Mittelpunkt.

 

Seit Ende der 1990er Jahre versuchen die chinesischen Regierungen die zentralen Werte der „drei Lehren“ als moralische Basis für die schnell expandierende Wirtschaft und die „Politik der Älteren“ wiederzubeleben und somit die „drei Lehren“ für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren.

 

Nach einer Kaffeepause widmete sich der zweite Vortrag dem Lieblings-projekt des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping: der „Neuen Seidenstraße“ von China über Asien bis nach Afrika und Europa.

 

Auf den nördlichen Land- und den südlichen Seewegen geht es vordergründig um Im- und Export von Gütern sowie um Schürfrechte, Exklusivverträge und Infrastrukturmaßnahmen (Bau von Straßen, Eisen-bahnen, Häfen, Kraftwerken etc.). Chinas Hauptfokus liegt dabei auf der Ausweitung des ökonomischen und politischen Einflusses auf möglichst viele Länder bis hin zur deren finanziellen Abhängigkeiten von chinesischen Krediten.

 

Ideale Voraussetzungen dafür, sich als DIE zukünftige Weltmacht zu etablieren.

 

Wir danken Frau Dr. G. Krüger für die Zusammenfassung ihres äußerst interessanten und einprägenden Vortrags.

Was geschieht mit unserem digitalen Erbe

 

Dieser Frage stellten sich die LandFrauen im Rahmen des Angebots des Kreisverbands Celle am 24. Januar im Dorfgemeinschaftshaus in Spechtshorn.

 

Anne Dirking und Wiebke Müller von der Landwirtschaftskammer Hannover waren mit vielen anschaulichen Beiträgen und Informationen gekommen, um die Teilnehmer für ihren Umgang mit persönlichen Daten zu sensibilisieren und Antworten zu geben.

 

Unser Gebrauch des weltweiten Netzes ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Immer mehr ältere Menschen nutzen die Angebote des Internets und hinterlegen E-Mail-Adressen sowie Passwörter, ohne diese zu speichern.

 

Pro Minute werden weltweit zum Beispiel 41,6 Millionen Nachrichten per Whatsapp versendet oder im Wert von 1 Milliarde US-Dollar Waren bestellt oder 347.222 neue Stories bei Instagram hochgeladen. Wir teilen vielfach unser Leben mit der ganzen Welt.

 

Doch alle 3 Minuten stirbt ein Facebook-Nutzer ohne Vorsorge über seinen digitalen Nachlass getroffen zu haben. Dies stellt die Hinterbliebenen vor Probleme, um dem und weiteren Accounts das Leben auszuhauchen.

 

Um diesem vorzubeugen, haben bereits 24 % der Bevölkerung ihren Nachlass vollständig und weitere 16 % teilweise geregelt. Was kommt auf die Hinterbliebenen im Fall der Nicht-Vorsorge zu? Hierzu hat der Bundesgerichtshof bereits 2018 ein Urteil gefällt. Das digitale Erbe ist dem Erbe von Gegenständen gleichgesetzt. Trotzdem müssen auch bei den betroffenen Unternehmen Vollmachten, Sterbeurkunden und Erbscheine vorgelegt werden. Dies ist mit finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden.

 

Wenn aber der Erblasser schon zu Lebzeiten seine Angehörigen oder sehr gute Freunde ins Vertrauen gezogen hat, können diese sich mit der betreffenden E-Mail-Adresse und den Passwörtern Zugang verschaffen und den Diensten kündigen.

 

Die Referentinnen legten den Anwesenden ans Herz, sich darauf vorzubereiten. Ihre Zugänge nicht nur im Kopf zu speichern oder eine Liste im PC zu hinterlassen, sondern auch analog an einem sicheren Ort zu hinterlegen, um ihren Erben in der Trauer viele Unannehmlichkeiten zu ersparen.

 

Unter dem Motto „Besser unvollständig begonnen, als perfekt nicht gehandelt“ schlossen Frau Dirking und Frau Müller ihren hochinformativen Vortrag. Ute Tietje und Uta Rantze dankten ihnen herzlich für ihre Ausführungen mit einem kleinen Präsent.